
ETF-Sparplan Schweiz – der einfache Weg zum Vermögensaufbau
ETF-Sparpläne sind derzeit in aller Munde. Gemäss einer Studie von Blackrock gab es in Deutschland 2024 rund 9.5 Millionen ETF-Sparpläne und auch in der Schweiz nimmt das Thema nun Fahrt auf. Das ist erfreulich, denn ETFs sind die kostengünstige Alternative zu den bekannten aktiven Fonds der Banken. Da die Gebühren tiefer sind, bleibt mit ETFs im Schnitt mehr von der Rendite in den Taschen der Anlegerinnen und Anleger.
Welche unterschiedlichen Arten von ETF-Sparplänen es gibt und worauf du bei der Auswahl achten solltest, zeigen wir dir in diesem Artikel.
«Kostenlose» ETF-Sparpläne
Besonders beliebt sind die sogenannten «kostenlosen» ETF-Sparpläne, wie sie von vielen Online-Brokern (wie Trade Republic, Scalable Capital in Deutschland oder Saxo in der Schweiz) angeboten werden. Mit “kostenlos” ist gemeint, dass die Kunden für die Käufe der ETFs im Rahmen des Sparplans keine Courtagen bezahlen und der Broker das Depot mit den ETF-Anteilen ohne zusätzliche Gebühren führt.
Das bedeutet aber nicht, dass die Broker mit diesen «kostenlosen» ETF-Sparpläne nichts verdienen. In der Regel bezahlen die ETF-Anbieter (beispielsweise iShares, Vanguard…) den Broker nämlich eine Listing-Gebühr, damit sie überhaupt ins Angebot aufgenommen (oder prominenter angezeigt) werden; zudem erhalten Broker einen bestimmten Prozentsatz als Rückvergütung für jeden Franken, der in den ETF fliesst.
Diese Vergütung kann beim Broker zu einem klassischen Interessenkonflikt führen: Sollen nun die ETFs angeboten werden, die für die Kunden am attraktivsten sind, oder doch eher diejenigen, bei denen der ETF-Anbieter am meisten bezahlt?
Neben den Entschädigungen der ETF-Anbieter erhalten die Broker auch Provisionen dafür, Börsenaufträge an bestimmte Börsen zu leiten. Diese Praxis heisst «Payment for Order Flow» (PFOF). Da fraglich ist, ob die Börsenaufträge der Kunden wirklich zum besten Preis ausgeführt werden, wenn einige Börsen für das Auftragsvolumen bezahlen, hat sich die EU dafür entschieden, PFOF zu verbieten. Ab Mitte 2026 muss das Verbot in allen EU-Ländern umgesetzt werden.
ETF-Anlagelösungen als Alternativen zu Sparplänen
Neben ETF-Sparplänen sind ETF-Anlagelösung eine ideale Lösung für den regelmässigen Vermögensaufbau. ETF-Anlagelösung bestehen aus einer Kombination verschiedener ETFs. Häufig wird neben Aktien- auch in Anleihen-, Immobilien- und Gold-ETFs investiert. Dank dieser Streuung über verschiedene Anlageklassen ist die Risikoverteilung besser als bei einem reinen Aktien-ETF. Zudem werden auf der Aktienseite oft einzelne Regionen mit spezifischen ETFs abgebildet. Dies kann die Produktkosten reduzieren und gibt Individualisierungsmöglichkeiten.
ETF-Anlagelösungen werden in der Regel von digitalen Vermögensverwaltern angeboten. Was der Unterschied zwischen Vermögensverwalter und Broker ist, erfährst du weiter unten.
Die Zusammenstellung und Auswahl der verschiedenen ETFs übernimmt der Anbieter der ETF-Anlagelösungen für dich. Du musst dich also nicht selbst mit den ETFs und deren Auswahl beschäftigen, sondern kannst dich auf die Expertise des Vermögensverwalters verlassen. Zudem überwacht der Vermögensverwalter laufend deine Anlagelösung und die Finanzmärkte und nimmt, falls notwendig, Anpassungen vor.
Für seinen Service verlangt der Vermögensverwalter eine Gebühr in Prozent der Anlagesumme. Da Gebühren langfristig einen grossen Einfluss darauf haben, wie viel Rendite dir bleibt, solltest du darauf achten, pro Jahr nicht mehr als 0.5% der Anlagesumme zu bezahlen. Das entspricht jährlich 5 Franken pro 1’000 Franken Anlagesumme.
In der Gebühr des Vermögensverwalter ist in der Regel auch ein E-Steuerausweis (kostet bei vielen Brokern extra) sowie Beratung über E-Mail, Chat und Telefon enthalten. Manche Vermögensverwalter bieten auch kostenlose (Online-)Gespräche an.
Eine ETF-Anlagelösung bei einem Vermögensverwalter ist somit quasi ein ETF-Sparplan Plus:
- Kombination von ETFs (vom Vermögensverwalter zusammengestellt)
- Laufende Überwachung der Finanzmärkte
- E-Steuerausweis für eine automatisierte Erfassung in der Steuererklärung
- Beratung und Online-Gespräche
Broker vs. Vermögensverwalter
Für eine fundierte Entscheidung lohnt es sich auch, noch kurz auf die Unternehmen hinter den ETF-Sparplänen (Broker) und ETF-Anlagelösungen (Vermögensverwalter) zu werfen. Die Geschäftsmodelle unterscheiden sich nämlich deutlich.
Broker
Ein Broker verdient dann Geld, wenn die Kunden handeln. Es ist ihm also wichtiger, dass du viel handelst und nicht, dass du wirklich Vermögen aufbaust.
Vermögensverwalter
Die Entschädigung für den Vermögensverwalter ist abhängig von der Anlagesumme des Kunden. Ihm ist es also wichtig, dass dein Vermögen möglichst stark wächst.
Interessiert dich die Thematik vertieft? Dann haben wir dir hier eine detaillierte Beschreibung der Unterscheidung zwischen Broker und Vermögensverwalter ausgearbeitet.
Hin und Her macht Taschen leer
Häufiges Kaufen und Verkaufen wirkt sich negativ auf die Rendite aus, wie verschiedene breit anerkannte Studien aufzeigen, bspw. Barber/Odean (JoF, 2000).
Dort wird aufgezeigt, dass Privatanleger, die Aktien direkt halten, einen enormen Performanceverlust zahlen für den aktiven Handel. Von 66.465 Konten bei einem grossen Broker im Zeitraum 1991 bis 1996 erzielten diejenigen Privatanleger, die am meisten handeln, eine jährliche Rendite von 11.4%, während der Markt 17.9% erzielte. Übermässiges Selbstvertrauen kann die hohen Handelsvolumina und die daraus resultierende schlechte Performance der einzelnen Anleger erklären. Die zentrale Botschaft der Studie lautet, dass stetiges Handeln eine Gefahr für das Vermögen darstellt.
Fazit: Für wen ist welche die beste Lösung?
«Kostenlose» ETF-Sparpläne bei einem Broker könnten das Richtige für dich sein wenn:
- du dich über ETFs informiert hast und genau weisst, welchen ETF du besparen möchtest
- du neben ETFs auch noch in ein paar einzelne Aktien investieren möchtest
- du dich für die Finanzmärkte interessierst, die Entwicklung verfolgst und dich ständig weiterbildest zum Thema Geldanlage.
- du selbstständig diszipliniert anlegst und den Lockrufen der Broker für teure Finanzprodukte nicht verfällst
ETF-Anlagelösungen bei einem Vermögensverwalter sind das Richtige für dich wenn:
- wenn du eine bequeme Lösung suchst, ohne dich selbst um die ETF-Auswahl und das Handeln kümmern zu müssen
- wenn du entspannt investieren möchtest, ohne das Tagesgeschehen an den Finanzmärkten verfolgen zu müssen
- wenn du professionelle Begleitung und relevante Informationen schätzt, statt mit “heissen” Tipps oder Werbung für teure Finanzprodukte zugedeckt zu werden
- wenn du einen Partner suchst, der dich beim Vermögensaufbau unterstützt und mit dir auch turbulente Zeiten an den Finanzmärkten durchsteht
Darauf solltest du achten
Falls eine ETF-Anlagelösung die für dich passende Lösung ist, solltest du bei der Wahl des Anbieters auf folgendes achten:
- tiefe, transparente Gebühren (mehr als 0.5% pro Jahr sollten es nicht sein)
- verständliches, benutzerfreundliches Produkt (am besten auch Bewertung in den App-Stores, bei Google und auf Trustpilot prüfen)
- schnellen, persönlichen Support falls du eine Frage hast
Das Rundum-Sorglos-Paket
All das und noch viel mehr hast du bei findependent. Unsere Anlage-App für alle wird bereits von fast 25’000 Kundinnen und Kunden genutzt und geschätzt.
Ps: Auf deinen ersten 2’000 Franken berechnen wir dir bei findependent keine Gebühren – zeitlich unlimitiert. So kannst du uns in Ruhe ausprobieren und sparst auch später weiter munter Gebühren.
Falls du wissen möchtest, wie du deine Ersparnisse monatlich clever in ETFs bei findependent anlegen kannst, haben wir für dich die wichtigsten Tipps für Anfänger zusammengefasst und einen Leitfaden zum Investieren erstellt. Zudem erläutern wir dir hier, was du tun kannst gegen die Geldentwertung deiner Ersparnisse (infolge Inflation). Denn die Zinsen auf dem Sparkonto werden noch länger tief bleiben.
FAQs
Wir haben dir die häufigsten Fragen und Antworten zum ETF Sparplan Schweiz zusammengestellt.
Was ist ein ETF Sparplan Plus?
Ein ETF Sparplan Plus ist eine ETF Anlagelösung eines digitalen Vermögensverwalters, der auch die Zusammenstellung und die laufende Überwachung sowie gegebenenfalls Anpassungen vornimmt. Du musst dich also nicht selbst damit beschäftigen, sondern kannst dich auf die Expertise des Vermögensverwalters verlassen. Kurz gesagt: Ein Rundum-Sorglos-Paket.
Welcher ETF Sparplan ist der Beste?
Eine unabhängige Studie der Vergleichsplattform moneyland hat findependent zur günstigsten Anlage-App der Schweiz gekürt. Die Verwaltungs- und Depotgebühren sind im Schnitt 75% tiefer als bei vergleichbaren klassischen Bankprodukten. Auch der Tagesanzeiger äusserte sich neben den tiefen Gebühren positiv; «Erfreulich bei dieser Lösung finde ich zudem, dass man bereits ab 500 Franken dabei ist, während die Hürde bei anderen digitalen Anlagelösungen bei rund 5000 bis 8000 Franken liegt.»
Wie viel sollte man monatlich in ETF investieren?
Das hängt von der individuellen Situation ab. Den Teil deines Sparbetrages, den du längerfristig nicht brauchst, kannst du getrost in ETFs investieren. Häufig wird mit der 50/30/20 Regel gearbeitet. 50% für Fixkosten, 30% für persönliche Wünsche und 20% Sparen – gerechnet vom Nettoeinkommen.
Wie lange muss ein ETF Sparplan laufen?
Für den ETF Sparplan Plus von findependent gibt es keine Mindestlaufzeit. Einer unserer Anlagegrundsätze lautet «langfristiges Investieren» – aber du kannst jederzeit Geld zurückziehen. Ganz bequem in der App und ein paar Tage später ist der gewünschte Betrag auf deinem Bankkonto verfügbar.
Was kostet ein ETF Sparplan monatlich?
Der ETF Sparplan Plus von findependent kennt keine monatlichen Kosten. Wir verrechnen einmal pro Quartal maximal 0.40% der investierten Summe. Die ersten mindestens 2’000 Franken legst du bei uns ohne Verwaltungs-/Depotgebühren an. Bei einer Anlagesumme von 10’000 Franken zahlst du somit 2.70 Franken pro Monat.




























