Notgroschen – Mit finanzieller Sicherheit in die Zukunft
Wir zeigen dir, weshalb ein Notgroschen Sinn macht und wie du vorgehst um die Höhe deiner Reserve zu planen
Dein Auto macht plötzlich schlapp oder die Waschmaschine funktioniert nicht mehr? Dein Arbeitgeber stellt dich von heute auf morgen vor die Tür? Das sind alles Beispiele für unvorhergesehene Ereignisse, die dich schnell in eine finanzielle Schieflage bringen können. Gerade in der Schweiz ist es deshalb wichtig, immer einen Notgroschen bereit zu halten. Diese Rücklagen sind nötig, denn die Lebenshaltungskosten sind bei uns überdurchschnittlich hoch und ein unvorhergesehener Zwischenfall kann dein Portemonnaie empfindlich belasten und deinen Finanzhaushalt durchschütteln.
Ein Notgroschen ist eine Rücklage, die dir hilft, deine finanzielle Unabhängigkeit zu behalten, auch wenn Unvorhergesehenes eintritt.
Inhalte
- Für wen ist ein Notgroschen besonders geeignet?
- Wie sollte ich den Notgroschen am besten aufbewahren?
- Auf was muss ich beim Notgroschen besonders achten?
- Wie hoch sollte der Notgroschen sein?
- Wenn ich sehr hohe monatliche Ausgaben habe, kann ich dann prozentual etwas weniger Notgroschen auf die Seite legen?
- Kann ich meinen Notgroschen in die Säule 3a investieren?
- Zählt die Mietkaution zum Notgroschen?
- Vor- und Nachteile des Notgroschens
- Fazit
Was zeichnet einen Notgroschen aus?
- Schnell verfügbar
- Deckt deine Ausgaben mehrere Monate lang
- Gibt dir finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit
- Rüstet dich für Notfälle
- Lässt dich ruhig schlafen
Für wen ist ein Notgroschen besonders geeignet?
Laut den neuesten Daten des Bundesamtes für Statistik sind unvorhergesehene Ausgaben die grösste Gefahr, in der Schweiz in Armut zu geraten und rund 20% der Haushalte in der Schweiz können es sich nicht leisten, Ausgaben von 2500 Franken zu decken. (BFS 2023)
Ein Notgroschen ist deshalb für jeden geeignet, der eine gewisse finanzielle Sicherheit anstrebt. Besonders geeignet ist eine Sparreserve für Personen mit einem instabilen Einkommen, wie z.B. Selbstständige oder Personen mit befristeten Arbeitsverträgen. Aber auch Personen mit einem stabilen Einkommen können von einem Notgroschen profitieren, da es bei unvorhergesehenen Ereignissen schnell verfügbar ist.
Wie sollte ich den Notgroschen am besten aufbewahren?
Es gibt mehrere gängige Aufbewahrungsformen für einen Notgroschen:
Ein Sparkonto ist eine häufig gewählte Option, da es sicher und einfach zu verwalten ist. Die Zinsen sind jedoch in der Regel niedrig, so dass das Geld nicht viele Erträge abwirft oder, wie in der momentanen Situation mit der hohen Inflation, sogar an Wert verliert. Da ein Ertrag beim Notgroschen aber nicht als primäres Ziel verfolgt wird, sind die tiefen Zinsen kein Problem. Trotzdem muss beim Konto aber noch zwischen Spar- und Privatkonto unterschieden werden. Während momentan beide Konto gleich gehandhabt werden aufgrund der tiefen Zinsen, kann es bei steigenden Zinsen dazu kommen, dass dein Sparkonto eine Kündigungsfrist von bis zu 6 Monaten hat. Behalte das unbedingt im Hinterkopf, wenn du deinen Notgroschen so anlegst, damit du trotzdem schnell Zugriff auf dein Geld hast.
Eine Geldanlage kann eine Option sein, wenn du bereit bist, in risikoreichere Anlagen zu investieren, um höhere Renditen zu erzielen. Wir raten aber klar davon ab, den Notgroschen am Aktienmarkt zu investieren. Zwar kann beispielsweise deine Investition in ETFs rasch aufgelöst werden, jedoch ist gerade bei der Investition in ETFs wichtig, einen längeren Anlagehorizont zu haben. Ansonsten musst du deinen Notgroschen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aus Geldnot allenfalls mit hohem Verlust veräussern.
Du kannst deine Reserve auch in Bargeld zuhause behalten, wo sie schnell und einfach zugänglich ist, der Notgroschen aber auch einem höheren Diebstahl- oder Brandrisiko ausgesetzt ist und die Möglichkeit, dass du den Betrag nach längerem Nichtgebrauch schlicht vergisst, nicht zu vernachlässigen ist.
Um die erwähnten Risiken zuhause vermeiden zu können, kannst du dein Bargeld auch in einem Bankschliessfach deponieren, was aber sehr oft mit hohen Kosten verbunden ist und sich für dich deshalb ebenfalls nicht lohnt, um deinen Notgroschen zu deponieren.
Es ist wichtig, dass du bei der Wahl der Aufbewahrungsform des Notgroschens darauf achtest, dass dein Geld im Notfall schnell und ohne grosse Schwierigkeiten verfügbar ist.
Auf was muss ich beim Notgroschen besonders achten?
In jedem Fall ist es ratsam, deinen Notgroschen regelmässig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass er deinen aktuellen Bedürfnissen entspricht. Denn gerade in der momentanen Situation mit stetig steigender Inflation verliert dein Geld auf dem Sparkonto oder zuhause kontinuierlich an Wert und gleichzeitig steigen deine monatlichen Ausgaben langsam an. Stelle also sicher, dass immer genügend Geld auf der Seite liegt und widerstehe der Versuchung, dein Geld für anderweitige Zwecke auszugeben!
Wie hoch sollte der Notgroschen sein?
Um herauszufinden, welche Höhe für deinen Notgroschen angemessen ist, solltest du in einem ersten Schritt deine monatlichen Ausgaben sorgfältig zusammentragen. Berücksichtige dabei alle regelmässigen Ausgaben, wie Miete, Strom, Wasser, Telefon- und Internetrechnungen, Lebensmittel, Transportkosten und andere Ausgaben, die du jeden Monat hast.
Als guter Richtwert hat es sich erwiesen, drei bis sechs Monatsausgaben als eiserne Reserve bereit zu halten, d.h. bei monatlichen Ausgaben von 3’000 Franken sollte dein Notgroschen zwischen 9’000 Franken und 18’000 Franken betragen.
Wenn ich sehr hohe monatliche Ausgaben habe, kann ich dann prozentual etwas weniger Notgroschen auf die Seite legen?
Wenn du sehr hohe monatliche Ausgaben hast, kann es schwieriger sein, einen ausreichenden Notgroschen aufzubauen. In dieser Situation kann es verlockend sein, dass du prozentual weniger Geld für den Notgroschen auf die Seite legst. Das ist jedoch keine gute Idee, da die Höhe des Notgroschens davon abhängt, wie viel Geld du benötigst, um deine monatlichen Ausgaben zu decken, wenn du plötzlich kein Einkommen mehr hast.
Wenn du Schwierigkeiten hast, genügend Geld für deinen Notgroschen beiseite zu legen, solltest du deine monatlichen Ausgaben sorgfältig überprüfen und möglicherweise Einsparungen vornehmen, um mehr Geld für deinen Notgroschen zur Verfügung zu haben. Wir haben dazu einen passenden Blogbeitrag, in dem wir auf das Thema Budgetplanung eingehen.
Kann ich meinen Notgroschen in die Säule 3a investieren?
Die Säule 3a ist eine langfristige Geldanlage für das Alter. Dadurch ist dein investierter Betrag nicht kurzfristig verfügbar und eignet sich zur Deckung von Geldnöten nicht.
Es ist jedoch eine gute Idee, deine Säule 3a als Teil deiner allgemeinen finanziellen Planung zu berücksichtigen. Da es sich um eine private Altersvorsorge handelt, kann sie dazu beitragen, deine finanzielle Sicherheit im Alter zu erhöhen, indem ein zusätzliches Einkommen zur Verfügung steht. Mehr Informationen zur Säule 3a findest du in diesem Blogbeitrag. Aber wie gesagt, für den Notgroschen eignet sich die Säule 3a nicht.
Vorteile Notgroschen | Nachteile Notgroschen |
Schnelle und unkomplizierte Geldquelle in Notsituationen | Meist als zinsloses Vermögen auf einem Konto |
Weniger Ungewissheit über die finanzielle Zukunft | |
Mehr finanzielle Unabhängigkeit |
Fazit
Der Notgroschen stellt eine wichtige finanzielle Absicherung dar und darf nicht vernachlässigt werden . Es ist besser, in der Lage zu sein, auf einen ausreichenden Notgroschen zurückgreifen zu können, wenn du in eine finanzielle Notlage gerätst, als aufgrund fehlender finanzieller Absicherung in einem Strudel von Problemen zu versinken. Denn Schulden sind wesentlich teurer, als wenn du dein Geld auf die Seite legst.